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Historisches Ambiente in zentraler Lage

Mitten in der Altstadt

unter den Meraner Lauben

Das „rössl bianco“ beginnt im ersten Obergeschoß und reicht bis in den luftigen Dachboden, mit Innenterrassen und prachtvollem, sichtbaren Dachgebälk.

Damals bis heute

rössl bianco

1745 taucht das „Weiße Rössl“ als tafferne (Taverne) in den unteren Wasserlauben aus dem Dunkel der Geschichte auf. Nicht ganz 200 Jahre später, in der Faschistenzeit, als die alte Tiroler Landeshauptstadt Meran zu einer italienischen Provinzstadt geworden war, durfte das „Weiße Rössl“ nur noch „cavallino bianco“ heißen. Nach dem 2. Weltkrieg kannte man das Traditionsgasthaus umständlich zweisprachig als „cavallino bianco – Weißes Rössl“. 2018 heißt es „Rössl bianco“ – logisch zweisprachig, unverwechselbar – als lebendiger Ausdruck der Meraner Realität.

Geschichte

Wie alles begann

Die Geschichte des „Rössl bianco“ beginnt in einer fernen Zeit im Mittelalter, als die alte Tiroler Landeshauptstadt Meran noch von einer Stadtmauer mit vier Stadttoren umschlossen wurde, -und die Laubengasse als einzige Geschäftsstraße von West nach Ost durch das Städtchen führte.
Geschäfte, Handwerksbetriebe und Gasthäuser lagen ganz vorne in den Lauben, dahinter jeweils bis zur Stadtmauer gab es verschachtelte Wohnhäuser mit Innenhöfen, Gärten und Ställen. Der „Stadtbach“, ein uralter künstlicher Kanal, welcher heute noch an der Hinterseite des Rössl bianco vorbeifließt, brachte Wasser und entsorgte vieles.

1770 gibt es in Meran 11 Gasthöfe, von denen unser „Rössl bianco“ als das älteste gilt: Um 1920 schreibt der bekannte Maler Franz Lenhard: Laubenaufwärts steht zur rechten Hand im ältesten Haus von Meran das „Weiße Rössl“, dessen Betrieb in den Händen eines erfahrenen Gastronoms und eines heimattreuen Architekten zu einer einmaligen Attraktion für Meran werden könnte. Das „Weiße Rössl“ beginnt im ersten Obergeschoß und reicht bis in den luftigen Dachboden, mit Innenterrassen und prachtvollem, sichtbaren Dachgebälk.
Das Rössl bianco war immer ein Gasthaus der einfachen Leute. Es fehlen teure Bauelemente, Steingewände oder Fresken. Das Baumaterial stammte aus der näheren Umgebung und wurde mit großen Mühen hergebracht und verbaut: Steine, Tonziegel, Kalk und Holz. Bei der Sanierung ab 2016 wurde dem Rechnung getragen: alte Balken, Bodendielen, Tonziegel und Steine wurden weiterverwendet und lassen die Gasthausseele weiteratmen.

Die Sanierung des Rössl bianco wurde von Bauforschern begleitet, welche mehrere Bauphasen in Höhe und Länge des Gebäudes fanden. Die laubenseitigen Keller, das Erdgeschoss und Teile des 1. Obergeschosses mit romanischer Mauertechnik aus der Zeit vor 800 Jahren. Die Gotik des 15. Jahrhunderts vor allem im „gotischen Saal“. Die Renaissance des 16. Jahrhunderts im 2. Obergeschoss, Zimmer 1 und der Ostaußenmauer. Das Barock laubenseitig im 2. Obergeschoss mit Stuckdecken, Ofen, breiten Dielenböden und Türverzierung (1781). Im Historismus in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts fand der vorletzte größere Umbau statt (MDCCCLII=1852, Zimmer 9), welcher das nach Süden gerichtete Pultdach sowie Bar und Gaststube betraf.

Ein Erlebnis sind die zahlreichen gehegten Spuren früherer Bewohner und Benutzer. Gebrauchsschäden, Abnutzung, Farbschichten, Ruß usw. Ein altes Gasthaus als Festplatte der Geschichte. Sanieren ohne zu bewerten. Auch ein alter Gasthausherd hat ein Recht auf ein Leben nach dem Umbau!

1974 wurde das Gasthaus geschlossen. Herabgekommen. Nicht auf den Zug des Tourismus aufgesprungen. Treffpunkt für Alt-Meraner, Bauern aus den umliegenden Tälern, Militaristen, mit Jukebox und einem Hauch von Sünde und Skandal. 1981 als Filmkulisse letzter öffentlicher Auftritt (Zoderer: Das Glück beim Händewaschen. Regie: Masten).

Dann Dornröschenschlaf. Asyl für Tauben und Katzen. 2015 Verkauf von Haller Algund an Haller Passeier. Planung und Umbau.

2018 Eröffnung als b & b & b
Anna und ihr Team